Der Maderleithen-Hof

An einem wunderschönen Augustsommertag besuche ich den Maderleithen-Hof in Linznähe. St. Magdalena rauf und dann Richtung Mostbauer, dann noch ein Stückl durch den Wald – schon ist man da. Von der Haslgraben-Seite kommt man auch rauf, einfach nach dem Hotel Haselgraben ca. 15 min. Fussmarsch.

Claus und Stefan bewirtschaften Hof und Garten seit Jahrzehnten – in Kooperation mit mehreren anderen Interessens-Gleichen. Der Hof selbst steht seit 600 Jahren und das heisst: altes Gemäuer in das man immer wieder Arbeit investieren muss, damit es bewohnbar bleibt. Vor kurzem wurde zb. eine Drainage gebaut, um der Feuchtigkeit entgegenzutrotzen. In der gut ausgestatteten privaten Werkstatt des ehemalig selbstständigen Tischlermeisters liegt auch alles bereit, um zu bauen, zu schneiden, zu schrauben und kreativ zu sein. Stefan’s Kunstfertigkeiten kann man z.B. an den wunderschönen selbst gebauten Türen bewundern.

Der Garten ist mit viel handwerklichem und maschinellem Einsatz in ein traumhaftes Gelände verwandelt worden. Steinmauern, die für viele Jahrzehnte den Garten und die Wege in Struktur bringen, sind gebaut worden. Die mauer den langen Weg runter, ist mit dem OÖ-Nachhaltigkeitspreis / Umweltschutzpreis der Voest Alpine und Stadt Linz ausgezeichnet worden, eine Zisterne und viele weitere größere sowie kleinere Projekte sind geplant.

Die vielen Obstbäume, Gemüsesorten und gemeinschaftlich bewirtschafteten Beete erzählen von der Liebe zu alten Sorten und fast vergessenen Raritäten. Ich sehe gelb- und rotstengeligen Mangold, unzählige Apfel-, Marillen- und Zwetschgenbäume, Tomaten, Topinambur, Zucchini, Salat, Kräuter und vieles mehr. Auch die Weberkarde wird hier kultiviert, von ihrer Wirkung gegen Borreliose wird mir erzählt. Bunte Wiesen überall – ein Paradies für Schmetterlinge und Bienen! Der hauseigene Bienenstock ist in Warré-Bauweise angelegt, das heisst, die Bienen bauen so ihre eigene Architektur ohne Rahmen. Fleissig schwirren sie um mich herum…

“ich wollt, ich wär ein Huhn …” denk ich mir, als ich die liebevoll angelegten Hühnergehege durchwandere, sogar vor dem Habicht sind die ca. 40 Hendln seit einiger Zeit in Sicherheit, Netze wurden gespannt. Die stolzen Hähne machen ganz auf Patchwork-Familie und kümmern sich – egal, ob Papa oder nicht – um die Küken, die neu dazugekommen sind.

Auch den Hang hinab gibt’s eine schöne Fläche, dort klettern wir auf einem Riesenfindling herum, der gespalten ist, ein schöner Ort zum nachdenken… die Hang-Schneise würde sich für ein paar sportliche Schweinderl gut eignen…

Dann lockt die Laube/Jurte, ein aussergewöhnliches Ding in runder Bauweise, sehr gemütlich, ebenfalls in gemeinschaftlicher Arbeit entstanden. Den Ideen sind hier einfach keine Grenzen gesetzt!

Doch wer hier anpackt, der soll es auch ernst meinen. Ein Hof dieser Art erfordert Geduld und der Anspruch, so autark zu wirtschaften, ist eine Herausforderung. Lohn und Dank stecken in der Natur und der Genugtuung, die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten. Kreisläufe kennenzulernen und zu erfahren.

Der Überfluss, den die Natur hier den Fleissigen schenkt, weckt die Sehnsucht – mit Blick auf Linz – diese authentische Art Leben weiterzugeben. Wer sich berufen fühlt, der soll hierher kommen, mitmachen und entwickeln!

Zwei Wohneinheiten kann man am Maderleithen-Hof beziehen und weitere in gemeinsamen Tun erschaffen, wenn man das möchte. Jede/r, die/der sich interessiert, ist herzlich eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

Ausserdem ist der Gemeinschaftsgarten ausdehnbar und tatkräftige HelfeInnen für anfallende Tätigkeiten sind immer willkommen!

Dieser Ort ist magisch, schaut ihn euch an.

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